Radler_innen-Stammtisch, zu viel Wasser und ein schlimmer Tag


29. Tag: Dienstag, 11. Juli

Karte

Strecke: Harra – Hirschberg – Mödlareuth – Dreiländereck – Aš – Cheb

Streckenlänge: 90 km

In der Campingplatz-Kneipe findet ein bunt zusammengesetzter Radler_innen-Stammtisch zusammen: Baden Würthemberg, Niedersachsen, Wien. Wir sitzen erhoben auf einem Hügel, schauen auf das Thüringer Meer und tauschen Heldentaten und Niederlagen aus.
Die fünfte Reisewoche beginnt suboptimal, es schüttet wie aus Kübeln. Nasses Zelt einpacken, die noch nicht trockene Wäsche anziehen, ist eh wurscht. Es folgt die Dörfer-Tour bei geöffneten Schleusen. In dem ehemals geteilten Dorf Mödlareut mit seinem Freilicht-Grenzmuseum ein unerwarteter Wasserstopp, gerade lange genug, um wieder aufzutrocknen bevor der nächste Wolkenbruch wieder den Ursprungszustand herstellt. Die letzten Kilometer vor dem „Dreiländereck“ haben noch einiges zu bieten: ein kurzer selbstverschuldeter Verfahrer und massenweise vertrottelte Wegweiser. An einer einzigen Stange hängen Unmengen von Richtungsanzeigern, die sich gegenseitig widersprechen. Tschechien muss besser werden! Die ersten eineinhalb Stunden trete ich durch fast unberührte Natur. Ich scheuche Rehe, Hasen und bunte Vögel aus ihrer nachmittäglichen Siesta. Die Wege sind vom Regen geschunden und auch sonst schwer befahrbar, endlose Geraden, steinig, sehr viele schiefe Ebenen. Nach einer Ewigkeit das erste verlassene Haus, eine halbe Stunde später die ersten Menschen, dann die erste Stadt. In Cheb ist Schluss, es wird ein Zimmer werden, um alles auftrocknen zu lassen. Der heutige Tag war, um es dezent auszudrücken – weniger gut!