Anfangen tut’s nicht gut
1. Tag: Dienstag, 13. Juni
Strecke: Wien – Riga (Flug) – Flughafen – Jūrmala
Streckenlänge: 18 km Fahrzeit: 1 h
Der erste Fettfleck verewigt sich schon beim Frühstück in Schwechat auf der einzigen langen Hose im Reisegepäck. Auch bei der Faltrad-Überstellung gibt es Probleme, viele Augen müssen zugedrückt werden bis das Reisetransportmittel im Bauch des Flugzeugs verschwindet. Der Abflug verspätet sich um 40 Minuten und bei der Landung in Riga ist das Brompton nicht einsatzbereit. Der hintere Gepäcksträger ist arg verzogen, genauso wie der Kotflügel, das Hinterrad blockiert! Eine Reparatur mit meinem Minimal-Werkzeug scheint unmöglich. Endstation am Anfang? Meine innere Ruhe überrascht mich. Eineinhalb Stunden treten, biegen, schrauben und der Schaden ist behoben, das Brompton läuft wieder wie ein Glöckerl. Der Temperatursturz um 15 Grad sorgt auch nicht für Frohsinn. Regen auf allen Wegen. Eine Kurzstrecke geht es über die A10 (gar nicht fein) bis ein Radweg gefunden ist, der mich nach Jürmala führt, es bleibt nass. Genug, heute wird nicht gezeltet, ein Zimmer muss her. Jūrmala ist der Badestrand von Riga, Sandstrand über 15 Kilometer, putzige Holzhäuser, Villen und Burgen für betuchte Tourist_innen. Die Preise für Fest- und Flüssignahrung übertreffen die der Wiener Innenstadt. Die Fußgängerzone ist leer, nur vereinzelt zahlungswillige Reisende. Das Bahnhofs-Resti versöhnt mich. Trotzdem, ich will weiter …