Großes Land mit wenigen, im nüchternen Zustand sprachlosen Menschen. Viel Wasser und ganz, ganz viel Holz. Viele Rentiere, ein Vogelparadies, nur das mit den wilden Elchen und Bären ist eine Erfindung der Tourismus-Industrie. Dafür sind alle Horror-Geschichten über Gelsen und Schlechtwetter nicht nur wahr, sondern flächendeckend untertrieben! Trotzdem, es war jeden Kilometer wert zu fahren und am aufregendsten war es in Lappland bei den «Gscherten im Pelz» (© Helmut Qualtinger).
Am 14. Juli dieses Jahres beendete der Fotograf der Straßenzeitung Augustin, Mario Lang, seine Iron Curtain Tour mit dem Fahrrad. Die Strecke entlang des Eisernen Vorhangs zwischen dem Schwarzen Meer und der Barentssee, die er in mehreren Etappen zurücklegte, ist mehr als 10.000 Kilometer lang. Das Zitat oben, seinem Reise-Blog https://www.vorhangauf.international/ entnommen, bezieht sich auf eine der letzten Strecken des Abenteuers: die Tour von Helsinki über Virolahti zum Campingplatz Vaalimaa. Mario Langs Foto-Show im Aktionsradius dokumentiert, wie der Spalt, den der Kalte Krieg quer durch Europa zog, überwunden geglaubte gesellschaftliche, geografische, städtebauliche Zustände bis heute konservierte. Künftige Iron Curtain-BikerInnen werden schon «reformierte» Zustände kennen lernen. Die Schlaglöcher werden bleiben, aber nach jedem zehnten Schlagloch wird globalisierte Systemgastronomie zur Einkehr locken. Denn die kommunistische Vision der Gleichheit wird auf paradoxe Weise realisiert sein: Jedem Menschen, ob arm oder reich, ob russisch oder antirussisch, das gleiche Fastfood aus der argentinischen Pampa!
Dienstag, 12. März
Aktionsradius Wien , Gaußplatz 11, 1200 Wien
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