Prärie, Bergwelten und ein gemachtes Bett


  1. Tag: Donnerstag, 23. September

Strecke: Camp St. Mokranjac – Zaječar – Knjaževac – Pirot – Trnski Odorovci

Streckenlänge: 210 km

Auch diesmal gibt es einen geneigten Mitesser am Frühstückstisch. Der heutige Tag ist als Zubringertag geplant, ohne übersteigerte Erwartungen an die Strecke, mit einem Zeltplatz nahe der bulgarischen Grenze. Bis nach Knjaževac schraubt sich eine einzige Landstraße durch großteils unbewohnte hügelige Provinz. Felder, Buschlandschaften, Prärie, am Horizont bauen sich Bergwelten auf. Einziges Handicap am Weg, unzählige Straßenbaustellen, der zu bewältigende Untergrund hat es dringend nötig. Die wenigen Kleinstädte unterwegs besitzen alle die gleichen Merkmale: Stadtkerne im sozialistischen Baustil, ansonsten ein architektonisches Allerlei. Ab Knjaževac sind die Bergwelten erreicht und die Fahrt Richtung Pirot strotzt vor wildromantischen Reizen. Die Straße, wieder ein rumpeliger Fleckerlteppich, führt durch Natur pur, die spärlich eingestreuten Dörfer wirken nur auf der Durchreise idyllisch. Pirot liegt an der alten Orientexpress-Strecke, der Verbindung von Paris nach Istanbul.
Der Jerma-Fluss mäandert im serbisch-bulgarischen Grenzbereich, das angepeilte Nachtlager versteckt sich in der Jerma-Schlucht. Angekommen am angepeilten, von Mr. Google vorgeschlagenen Punkt, weiß niemand etwas von einem Campingplatz. Glück im Unglück, es findet sich ein gemachtes Bett in Reichweite, ein serviertes Abendessen inklusive. Hvala! Živeli!