Rendevouz an der Weltzeituhr, kaputte Mitte und Tram, Tram, …


Donnerstag 15. Dezember

In der Kulturbrauerei herrschte Hochbetrieb, in den Höfen der Backsteinburg tobt gerade ein Weihnachtsmarkt. In der Kultur- und Schankwirtschaft Baiz (http://www.baiz.info), zwei Ecken weiter in der Schönhauser Allee, ist ebenfalls die Hölle los, die antikapitalistische. Die linke Szene-Kneipe besticht allein schon durch ihren Schlachtruf: „Kein Bex, kein Latte, kein Bullshit und dann auch noch Selbstbedienung!“ Zwischen den Extremen liegt der gemütliche Künstlertreff Watt in der Metzer Straße.
Heute ist Feiertag aus zweierlei Gründen, der Mauerradweg ist abgestrampelt und es kommt die Liebste zu Besuch. Treffpunkt: 13:00 Weltzeituhr. Romantisch.
Weiters ein kurzer Berlin-Eindrücke-Mix: Am Alexanderplatz warnt die Polizei über Lautsprecher vor Trickbetrügern. Das uralte Hütchenspiel funktioniert bei Tourist_innen noch immer. Unglaublich. Berlin-Mitte ist inzwischen zu Tode renoviert. Die Berliner-Verkehrsbetriebe werben mit dem besten Öffi-Spruch: „Weine nicht wenn der Regen fällt … Tram, Tram … Tram,Tram!“ Drafi-Deutscher-Mix. Jetzt ist auch der letzte Stein des Palstes der Republik abgetragen und das neue Schloss-Berlin ist schon weit fortgeschritten. Die Geschichte wird von den Siegern repariert. Im Ernst Thälmann Park gleich neben der stark befahrenen Greifswalder Straße liegt ein Mini-Naturschutzgebiet samt Reiher eingebettet zwischen Plattenbauten. … Ich muss zu Ende kommen, der restliche Abend gehört den Freunden und der Liebsten.