Sonnenaufgang am Berg, ein Fahrtag und erste Eindrücke


  1. Tag: Donnerstag, 06. Juli 2023

Strecke: Gergeti – Tbilissi (GE) – Dilidschan (AM) – Sewan – Jerewan

Streckenlänge: 486 km (gesamt 5.338 km)

Die Sonne versteckt sich hinter massiven Bergketten. Einzelne Strahlen streifen bereits die Hochebene, nur der Kazbek zeigt sich bereits im besten Licht. Pferde grasen, die Wachhunde schlafen noch, das Kaffeewasser kocht und die Frühtemperaturen bewegen sich im einstelligen Bereich. Mit der Sonne kommt die Wärme aber auch die Zeit zum Aufbruch.
Aus luftigen Höhen zurück auf den Boden der Realitäten. Heute werden wieder einmal Grenzen verschoben, mit dem Ziel Armenien. Der Weg führt noch einmal quer durch das betriebsame Tbilissi. Mit dem Verlassen der Stadt wird das Umland flach, karg und unattraktiv bis zur Grenze. Was diesmal wie ein Spaziergang beginnt, verstrickt sich in einer weiteren endlosen Formulare-Warte-Schleife. Ein versuchter Versicherungsbetrug beim Abschluss der notwendigen Haftpflichtversicherung wird erfolgreich abgewehrt.
Mit dem Grenzübertritt ändert sich die Landschaft, kurvenreich geht es durch den Nationalpark Dilidschan über den Sewan-Pass zum Sewansee. Der Sewansee ist der größte See des Kaukasus und liegt auf 1.900 Metern sanft eingebettet zwischen grünen unbewachsenen Hügelketten. Leider geht dem Tag schon wieder das Licht aus. Geeignete Schlafplätze am See sind ausgebucht oder aufgelassen und die schwer abgerockte Kleinstadt Sewan ist auch keine Alternative. Kunstlicht begleitet die Fahrt nach Jerewan.
Die ersten armenischen Eindrücke: Der Lego-Stein-Baustil der einfachen Häuser, rundherum unzählige Fabriksruinen. An den Straßenrändern werden Fahrzeuge repariert, oder gegrillter Mais angeboten. Die öffentlichen Busse außerhalb von Jerewan stammen allesamt aus dem letzten Jahrhundert. Der unverwüstliche Lada steht noch immer hoch im Kurs.