Ein Traum von Inari-See, ein Alptraum von Wetter und zur Primetime Sauna/WM
6. Tag: Samstag, 23. Juni
Strecke: Inari – Ivalo – Saariselkä
Streckenlänge: 68 km
Alarm! Der arme Konsti wachelt mit dem Polster wie ein Irrer. Der Feuermelder hat sich aktiviert. Schuld daran die Rentiere in der Pfanne. Viel Lärm um nichts, die Würste waren hervorragend! Der Regen hat sich derweilen noch immer nicht beruhigt. Hüttenheizung ein, einmal alles durchtrocknen bitte!
Eierspeis («Rührei» für meine Berliner Freund_innen) mit Zwiebel zum Frühstück als Kraftnahrung für die müden Kadaver. Zwischen Inari und Ivalo gewährt der Inari-See erstmals ausufernde Blicke. Den Inari-See in voller Pracht mit der Linse einzufangen bleibt dennoch ein unerfüllter Wunschtraum. Zwischendurch schaut auch einmal die große gelbe Kugel vorbei und tränkt den See ins beste Licht. Ivalo ist das Verwaltungszentrum der Gemeinde Inari und trotzdem ein Kaff.
Bei Lappland drängt sich unweigerlich der unvergessliche Helmut Qualtinger auf: «Lappen? Gscherte im Pelz!» Heute politisch sehr unkorrekt. Lappen veraltet für Samen, die letzte indigene Bevölkerung in der EU.
Es bleibt bei einem Kurzgastspiel der gelben Kugel, kurz nach Ivalo wird der Wasserhahn wieder aufgedreht. Wir haben unsere Lektion gelernt und zwängen uns in die Regen-Dress. Die Strecke wird unattraktiver, nur noch Holz und Asphalt, auch der Verkehr hat sich vervielfacht. Die Straße windet sich in die Höhen der finnischen Wintersportregion Saariselkä. Inzwischen sind wir trotz Regenhaut waschelnass und lassen die Zelte in der Tasche und entscheiden uns für eine Matratze plus Heizkörper. Statt feuchter Zeltromantik geben wir uns einer finnischen Leidenschaft hin und dampfen in der Sauna. Später, zur Primetime gibt es Deutschland gegen Schweden, Lustigmacher inklusive.