Durch den Märchenwald, hinauf auf „tote Dünen“ und Bestzeit im Zeltaufbau
6. Tag: Sonntag, 18. Juni
Strecke: Giruliai – Klaipėda – Kurische Nehrung (Fähre) – Nida
Streckenlänge: 60 km
Sonntagmorgen – auf leichten Rädern und asphaltierten Wegen durch den Märchenwald. Auf der anderen Seite wollen wir betonierte Wege durch die Lobau (Wiener Naherholungsgebiet)? Egal, im Moment bin ich froh, es rollt! Von Klaipėda setzte ich über auf die Kurische Nehrung (eine 98 Kilometer lange Landzunge, 52 km gehören zu Litauen, 46 km zum russischen Kaliningrad). Die Fähre ist bummvoll mit Sonntagsausflüglern. Nach ein paar Kilometern verteilt sich alles und ich ziehe bald wieder alleine meine Spuren. Immer dem Wasser entlang, der Meerblick ist von Dünen fest verstellt. Der Proviant ist mir ausgegangen und Läden sind Mangelware, trockenes Brot tut es auch. Zwischen Juodkrantė und Pervalka breiten sich die „Toten Dünen“ aus, ein Naturschutzgebiet mit seltenen Pflanzen und einer Kormoran Kolonie. Das Faltrad wird angebunden, zu Fuß geht es über Holzwege und Sand.
Eine Runde „High Five“ während der Fahrt mit einer mir entgegenkommenden Horde von Fahrrad-Piraten, unterwegs auf höhergestellten, tiefergelegten und sonstigen Tret-Zweirädern. Die Handflächen glühen! Nida ist gleich erreicht, ein Camping-Platz bald gefunden und ich bin ein klein wenig stolz: Ein Radler-Kollege, gleichzeitig angekommen, baut neben mir sein Zelt auf. Während er noch sein Fundament bearbeitet, sitze ich schon bei einem Bier und blogge. Genug angegeben, heute treffe ich noch ein letztes Mal meine neuen tschechischen Freunde – Party, Party!