Von Bergziegen, Rad-Bus-Marathons und einem Hund namens Franz Josef


31. Tag: Donnerstag, 13. Juli

Karte

Strecke: Furth im Wald – Lam – Arrach – Arnbruck – Bodenmais – Zwiesel – Grafenau – Freyung – Haidmühle

Streckenlänge: 155 km

In Furth im Wald hat der Campingplatz schon geschlossen, mein Haus samt Bett wird trotzdem aufgebaut.
Heute unerwartetes Kaiserwetter! Trotzdem, keine Mountainbike-Pisten mehr! Für heute ist ein Ruhetag, im Sinne von Bus fahren, eingeplant, frei von radtechnischen Kraftakten. Ganz geht sich das, wie zu erwarten nicht aus. Die Tourismus-Info führt mich in die Tücken des Ost-Bayrischen Busnetzes ein.  Für 100 Kilometer werden drei Busse verschlissen, dazwischen sind aufreibende Radrenn-Einlagen notwendig um den nächsten Anschluss-Bus zu erreichen. Heute erwacht die Bergziege in mir, aber da sind noch so viele, einer reicht. Es wird ein Bus-Rad-Bus-Marathon. Der Nationalpark Bayrischer Wald gleicht einer Modelleisenbahn-Landschaft, die dominierenden Farben sind hellblau-weiß, alles ist bergig, üppig bewaldet, die Kellnerinnen tragen Dirndl und es stehen unzählige „Maibäume“ in der Gegend herum. Versorgungsengpässe gibt es keine, Speis und Trank bis zum Abwinken.
In Haidmühle findet sich eine – ein wenig aus der Zeit gefallene – wunderbare Pension (Café-Pension Scherz). Der Haushund hört auf den Namen Franz Josef, nicht Kaiser, sondern Strauß und die Hausherrin kocht hervorragend. Die tschechische Grenze ist in Sichtweite, mein letzter Abend in Deutschland, ein Erfrischungsgetränk geht noch …